Allgemein: Die Rigonier leben in Stammesgemeinschaften zusammen. Die täglichen Aufgaben des Lebens bewältigen sie gemeinsam. Diese Gemeinschaft ist eine große Familie. Ein jeder tritt für diese ein. Das gemeinschaftliche Leben und Miteinander gehört von je her zur Sitte. Sie sind ein friedlicher Stamm. Ihre Gastfreundschaft zeichnet sie genau so aus, wie auch ihr handwerkliches Geschick, vor allem im Umgang mit Holz. Ihren Unterhalt bestreiten sie durch das Sammeln von Kräutern, Beeren und Wurzeln, sowie ein wenig Landwirtschaft. Zudem wird täglich frisches Fleisch gejagt. Sie stellen auch alle Gegenstände des täglichen Lebens selbst her. Das dazu benötigte Material finden sie meist im Wald. Nur manchmal verkaufen sie ihre Waren auf dem Markt, um Eisen und andere Gegenstände zu bekommen die sie im Wald nicht finden. Deshalb sind ihnen viele weltliche Umgangsformen fremd. Sie leben im einklang mit der Natur und den Wesen des Waldes. So führen sie zum Beispiel einen regen Tauschhandel mit Elfen und Halblingen. Von letzt genannten beziehen sie das, immer beliebter werdende Rauchkraut. Sie sehen sich als Hüter und Beschützer des Waldes. Daher kommt auch ihr tief verwurzelter Glaube an die Naturgeister, die von Ihnen wie Götter verehrt werden.
Ihre Hierarchiestruktur gleicht der Solanias mit dem Unterschied, dass es den Titel des Ritters nicht gibt. Dieser wird ersetzt durch den Edelmann der aber meist gleichzeitig das Amt eines Hüters innehat. Der Hüter hat die örtliche Rechtssprechung inne, ist verantwortlich für die Steuern und muss im Kriegsfall mit einem Trupp und seiner selbst die Grenzen verteidigen bzw. Bündnispartnern zur Seite stehen. In diesem Fall übernimmt ein Verwalter oder ein mündiges Familienmitglied oder der Ältestenrat seine Aufgaben.
Das Oberhaupt der Rigonier ist der Jark Thure Hammerfaust. Er regiert von der Hauptstadt Waldesfurth aus. Erwähnt werden sollte noch, dass bei den Rigoniern Männer und Frauen gleichgestellt sind.
Siedlungsform: Die Rigonier leben meist in kleinen Dörfern deren Mittelpunkt der Wohnsitz des Hüters bildet. Dieser kann, je nach Größe des Dorfes, aus einem einfachen Langhaus oder gar einer kleinen Burg bestehen. Rechts neben dem Haus des Hüters befindet sich in der Regel das Haus des Schamanen, indem sich die Schreine der Geister befinden und die ewige Flamme brennt. Zu seiner linken steht das Vorratshaus, in dem neben Lebensmitteln auch Waffen und Werkzeuge lagern. Um diese drei Häuser sind die weiteren Häuser und Hütten des Dorfes kreisförmig angeordnet. Das gesamte Dorf ist von einem Erdwall mit Palisade umgeben, in dem es meist nur ein Tor gibt. Dieser Ein- und Ausgang wird Tag und Nacht von zwei bewaffneten bewacht, die aus der Mitte der dörflichen Gemeinschaft kommen, so dass jeder Wehrfähige mal dran kommt.
Begrüßung: Die Rigonier begrüßen sich untereinander stets mit einem Griff von der rechten Hand an die linke Schulter des Gegenübers. Beide tun dieses zugleich.
Die Rigonierfeuer: Die Rigonierfeuer sind das Fest der Rigonier, bei dem sie sich selbst und ihre Götter feiern. Es wird in der Jahresmitte, im Wechsel zwischen dem 6. und 7. Monat gefeiert. Gemeinschaftlich wird Holz für ein großes Feuer gesammelt und ein gewaltiges Mahl bereitet. Das Stammesoberhaupt entzündet eine Fackel am "ewigen Feuer" und entfacht damit die Rigonierfeuer. Zwei Tage und zwei Nächte wird gegessen, gesungen, getanzt und getrunken.
Die Jährung: Die Jährung erfolgt dann wenn der Knabe genug Bart stehen hat, dass man ihn abschaben kann oder das Mädchen ein neues Wams nötig hat. Bei der Jährung wird der Knabe zum Mann und das Mädchen zum Weibe. Einen Mond lang werden sie außerhalb des Dorfes, in einer Hütte, von dem Schamanen und den Ältesten mit den Riten und Gesängen der Erwachsenen vertraut gemacht. Außerdem werden sie im Umgang mit den Waffen geschult. Während dieser Zeit sind die Schüler in einfaches weißes Leinen gekleidet und dürfen kein Fleisch essen noch sonst irgend welche tierischen Sachen bei sich haben. Am ersten Tag des Hirschvollmondes werden die Kinder in einer feierlichen Prozession vor das Dorf geführt, wo der Schamane die Gruppe dem Hüter übergibt. Dieser gibt einem jeden aus der Gruppe aus einem Horn Met zu trinken und ein Stück rohes Fleisch zu essen. Anschließend werden sie ins Dorf geführt, wo dann ein großes Fest gegeben wird, welches dem Rigonierfeuer in nichts nachsteht. Mit der Jährung werden die Knaben und Mädchen in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen.
Die Hochzeit: Die Rigonier heiraten ungefähr 4 - 6 Jahre nach der Jährung. Wenn ein Rigonier heiratet, so immer nur aus Liebe. Es ist unüblich, dass eine Ehe, von den Eltern, angebahnt wird, so wie es in einigen Ländern Gang und gebe ist.
Sollten zwei Verliebte sich einig sein zu heiraten, so wird der Mann bei der Familie seiner Auserwählten vorsprechen und sich die Erlaubnis holen ihr den Hof zu machen, wobei das den Hof machen durchaus wörtlich zu nehmen ist, da die beiden erst Heiraten können, wenn sie eine eigene Hütte haben. Um das Verlöbnis öffentlich zu machen, fordert der Bräutigam ein vorher festgelegtes Familienmittglied der Braut zu einem Zweikampf mit dem Schwert. Bei dem Ausgang des ritualisierten Duells gibt es Regionale unterschiede: Der Bräutigam gewinnt und bekommt als "Preis" die Braut oder der Bräutigam verliert und die Braut wendet sich von ihrer Familie ab, die ihren Geliebten so schändlich behandelte. Egal wie der Kampf auch ausgeht, im Anschluss gibt es immer ein großes Fest.
Bei der Hochzeit gibt es natürlich ein festes Ritual: Die Birke zählt bei den Rigoniern wegen ihrer weißen Rinde als sehr heiliges Schutzsymbol. Und der Kuss unter einem blühenden Birkenzweig ist die traditionelle Art der Heirat. Als Erstes hält der Schahmahne ein Ritual ab um Ingira (Göttin der Liebe) zu fragen, ob sie mit dieser Verbindung einverstanden ist. Dann wird das versammelte Dorf (in größeren Städten nur der Stadtteil oder die beiden Familien) gefragt, ob sie ehrbare Einwände gegen die Verbindung haben. Dann sprechen die Ehepartner ihr Ehegelöbnis, das sie sich vorher gegenseitig geschrieben haben (der Mann für die Frau und umgekehrt). Der Schahmahne hebt dann den Birkenzweig, das Paar küßt sich und sie sind Mann und Frau.
Nach dieser Zeremonie wird wieder ein großes Fest gefeiert. Die Brautleute erhalten von den Gästen dieses Festes (nicht wenige) Geschenke zur Vermählung. Viele bringen symbolisch Schmuck aus verschiedenen Materialien mit, z. B. Birkenrinde für die Treue (den ein Rigonier darf nur eine Frau haben), Bernstein für die Liebe, Hörner für die Manneskraft und Honig für die weibliche Schönheit.
Während dieser Feier werden immer wieder langjährige Bräuche gepflegt. Die übrigen Jungmänner und -Frauen haben das Recht zu Versuchen das Paar auseinander zu bringen. Das versuchen sie, indem sie entweder einen der Ehepartner von dem Fest entführen, oder einem der beiden übermäßige Geschenke machen (die dann aber als Geschenke zur Hochzeit gedacht sind).
Erst nach der Hochzeit zieht das Ehepaar aus den elterlichen Haushalten in ein gemeinsames Heim. Interessant ist übrigens, dass die Kinder, die aus dieser Ehe entstehen, nur den Namen der Mutter tragen, der Name des Vaters bleibt ihm vorbelassen.
Die Feiertage: DieRigonier feiern zu allen Gelegenheiten. Geburt, Besuche, Rigonierfeuer, Geburtentage, Jährung, Hochzeit, Weihungen, Beerdigungen und viele weitere......
Bestattung: Es ist ein Gerücht, dass die Rigonier einen Tod im Kampf wünschen und sich vor einem friedlichen Tod fürchten. Wenn überhaupt wollen sie nicht allein sein , wenn es geschieht: Ob im Kampf oder in seinem Haus, er möchte seine Familie und/oder Freunde um sich haben. Vor der eigentlichen Beisetzung halten die engsten Freunde eine zweitägige Totenwache, während dieser Zeit wird der Leichnam von dem Schamanen auf das Jenseits vorbereitet d.h., der Körper des Toten wird balsamiert und rituell gereinigt. Die Rigonier bestatten ihre Toten in der Erde und legen ihnen Gegenstände ihres täglichen Lebens bei, damit sich der Tote im Jenseits auch versorgen kann.
Trophäen: Alle Rigonier sind begeisterte Trophäensammler: Vor allem sind es Hörner und Reißzähne, die als Symbol der Stärke gelten, faszinierende Schädel für den Schmuck des Hauses, und Felle, Pelze und Tuche für die kalte Jahreszeit. Auch ist es Ehrensache die Waffe eines getöteten starken Gegners zu behalten. Darüber hinaus kann der Sammeltrieb aber seltsame Blüten treiben: Pfeilspitzen, die man sich aus dem Körper gezogen hat; Schilde die einem im Kampf zerschlagen wurden oder bunte Federn, die zu Fächern gesteckt werden. In Waldesfurth soll es sogar eine Wirtin geben, die die ausgeschlagenen Zähne ihrer Gäste sammelt.